Hungen wurde das Marktrecht mit der Verleihungsurkunde zur Stadterhebung im Jahr 1361 verliehen. Besonders gute Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung bot die Lage an der wichtigen Verkehrsstraße "durch die kurzen Hessen", mit der zahlreiche Händler den Ort auf ihrem Weg von Norden nach Süden passieren mussten. Das Marktleben profitierte enorm von der Verordnung, dass jeder durchziehende Händler seine Waren einen Tag lang auf dem Hungener Markt zum Verkauf anbieten musste. Besonderen Nutzen zogen neben den Kaufleuten die Handwerker und Landwirte aus dem regen Marktleben. Im Laufe der Zeit wurde der Marktplatz zum Zentrum des Hungener Handels- und Wirtschaftslebens. Obgleich sich diese Bedeutung in der Gegenwart gewandelt hat, ist der neu gestaltete Marktplatz beliebter Ort für zahlreiche Zusammenkünfte und Feste. Jeden Donnerstag findet hier von 8.00 – 13.00 Uhr der Wochenmarkt statt.
Der bedeutendste und bekannteste Hungener Markt ist der Allerheiligenmarkt, der gemeinsam mit der Kreispferdeschau den Höhepunkt im Hungener Jahreskalender darstellt. Darüber hinaus ist Hungen im Zweijahresturnus Mittelpunkt der hessischen Schafzucht. 1922 ins Leben gerufen, hat sich das Schäferfest, das seitdem jeweils am letzten Sonntag im August stattfindet, zu einer allseits beliebten Tradition entwickelt. Neben dem geselligen Teil, der sich durch eine Fülle interessanter Programmpunkte auszeichnet, dient die Zusammenkunft dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch, der Wissenserweiterung und der beruflichen Förderung der Schäfer.
[Quellen: Webseite Hungen, Stadtverwaltung und Bauernverband]